10 agosto 2016

Ultimo brindisi (Da Il giunco)
Bevo a una casa distrutta,
alla mia vita sciagurata,
a solitudini vissute in due
e bevo anche a te:
all’inganno di labbra che tradirono,
al morto gelo dei tuoi occhi,
ad un mondo crudele e rozzo,
ad un Dio che non ci ha salvato.
Anna Achmatova
Dedicato a Pablo, indimenticabile amico a quattro zampe

E quel cuore più non risponderàA N.P.
E quel cuore più non riponderà
Alla mia voce, esultante e afflitto.
Tutto è finito... E il mio canto risuona
Nella notte vuota, ove più tu non sei.
Anna Achmatova

8 agosto 2016

Crepuscoli viola porto in me, dall'origine,
vergini nude, che giocano con centauri galoppanti...
Giorni di sole gialli con magnifici sguardi,
solo i raggi del sole degnamente festeggiano un tenero corpo di donna ...
L'uomo non è venuto, non c'è mai stato, mai ci sarà ...
L'uomo è uno specchio fallace, che la figlia del sole getta furiosa contro
                                         [il fianco della rupe,
l'uomo è una menzogna, che non capiscono i bimbi innocenti,
l'uomo è un frutto marcio, che disdegnano le labbra fiere. 

Sorelle care, venite in alto, su sulle rocce più salde,
siamo tutte guerriere, eroine, amazzoni,
occhi innocenti, fronti di cielo, larve di rosa,
ondate grevi e uccelli smarriti,
siamo i rossi meno attesi e più profondi,
macchie di tigre, corde tese, stelle senza vertigine. 
      
Edith Irene Södergran      



Stelle

Quando viene la notte,
io sto sulla scala e ascolto,
le stelle sciamano in giardino
ed io sto nel buio.
Senti, una stella è caduta risuonando!
Non andare a piedi nudi sull'erba;
il mio giardino è pieno di schegge.

Edith Irene Södergran


Io non sono una donna. Sono una cosa neutra.

Sono un bimbo, un paggio e una decisione ardita,

sono un raggio ridente di sole scarlatto…

Io sono una rete per tutti i pesci voraci,

sono un calice a onore di tutte le donne,

sono un passo verso il caso e la rovina,

sono un salto nella libertà e nel sé…

Io sono il sussurro del sangue nell’orecchio dell’uomo,

sono una febbre dell’anima, nostalgia della carne e rifiuto,

sono una targa d’ingresso a nuovi paradisi.

Io sono una fiamma, che cerca vivace,

sono un’acqua, fonda, ma audace fino al ginocchio,

sono fuoco e acqua in rapporto leale, e senza condizioni.

(Edith Södergran)


La tua nostalgia è un mare che puoi navigare,

la tua nostalgia è un terreno su cui puoi camminare,

perchè te ne stai allora inerte e scorata

fissando il vuoto?

Verrà un mattino con un orizzonte più rosso

di tutti gli altri,

verrà un vento a porgerti la mano:

mettiti in cammino!

 

(Edith Södergran)


7 agosto 2016

Ich bin ein sehr reifer Mensch,
doch kennt mich niemand.
Meine Freunde machen sich von mir ein falsches
Bild.
Ich bin nicht zahm.
Ich habe die Zahmheit in meinen Adlerklauen geprüft und kenne sie wohl.
O Adler, welche Süße in deiner Schwingen Flug!
Wirst du schweigen wie alles?
Willst du vielleicht dichten? Du wirst nie mehr dichten.
Jedes Gedicht wird die Zerreißung eines Gedichtes sein,
nicht Gedicht. Klauenspur.

Ich bin keine Frau. Ich bin ein Neutrum.
Ich bin ein Kind, ein Page und ein kühner Entschluß,
ich bin ein lachender Strahl einer Scharlachsonne…
Ich bin ein Netz für alle gierigen Fische,
ich bin eine Schale für die Ehre aller Frauen,
ich bin ein Schritt auf Zufall und Verderben,
ich bin ein Sprung in die Freiheit und ins Selbst…
Ich bin des Blutes Flüstern im Ohr des Mannes,
ich bin ein Fieber der Seele, Sehnsucht und Verweigern des Fleisches,
ich bin ein Eingangsschild zu neuen Paradiesen.
Ich bin eine Flamme, suchend und furchtlos,
ich bin ein Wasser, tief aber dreist bis an die Knie,
ich bin Feuer und Wasser ehrlich vereint in freiem Entschluß…

Edith Södergran

Edith Södergran

DER STURM
Menschen,
geht nicht der Sturm übern Himmel,
den eure Sehnsucht aufgetürmt,
von Adlern getragen
in unvergängliche Höhen?
Wer will ihn zwingen, den Sturm, in die Knie?
Wo schlägt er zu,
der von der Höhe kommende, unbezwungene, zukunftsbeschwingte?
Hört ihr die
Stimmen im Sturme?
Marshelme im Nebel…
Gäste setzen sich wieder an umgeworfene Tische.
Unbekannte steuern die Welt…
Höhere, Schönere, Göttergleiche.


Nordischer Frühling
Alle meine Luftschlösser sind geschmolzen wie Schnee,
alle meine Träume wie Wasser,
von allem, was ich geliebt, habe ich nur
einen blauen Himmel übrig und einige blasse Sterne.
Der Wind rührt sich sachte zwischen den Bäumen.
Die Leere ruht. Das Wasser ist still.
Die alte Tanne steht wach und denkt
an die weiße Wolke, die sie im Traum geküßt.

„Blitzes Sehnsucht“

Ich bin Adler.
Dies ist mein Bekenntnis.
Nicht Dichter,
niemals etwas anderes.
Ich verachte alles andere.
Für mich gibt es nur das Kreisen im Adlerflug.
Was geschieht im Adlerflug ?
Immer das gleiche, das Ewige.
Ein Blitz schießt herab vom Himmel in endlosem Begehren,
geheimnisvoll liebend, wie wenn eine neue Welt entsteht.

Die Märchen, die du als Kind gehört,
weinen in deinem Herzen.
In den großen Wäldern verlief ich mich lange,
ich suchte die Märchen, die meine Kindheit gehört.
Auf diesen Boden sollen deine Füße treten,
hier ist dein Zauberkreis und die Antwort auf die Fragen.

Meine Hand ist in deiner nicht zu Hause
Deine Hand ist Lust –
meine Hand ist die Sehnsucht.

Komm, komm, du goldene Tochter, Wanderin des Herbstes, Lauscherin des Waldes,
ich werde dir sagen, woher das Glück kommt, wohin es geht.
Leg deine Finger auf meine Rinde und ich will
deine Glieder in des Herbstes Schönheit hüllen.




Ich werde zu dir kommen, seltsam, böse und treu
mit dem Gang eines wilden Tiers aus der fernen Wüstenheimat deines Herzens,
Du wirst hart und machtlos gegen mich kämpfen
wie man nur gegen sein Schicksal, gegen sein Glück, gegen seinen Stern kämpft.
Ich werde lächeln und Seidenfäden um meinen Finger wickeln
und das kleine Knäuel deines Schicksals in den Falten 
meines Kleids verbergen.

Sieh mal, wie wehrlos diese Briefe sind! Nimm sie als das, was sie sind: die leichte und flüchtige Gischt der schweren Woge über der Klippe.

Ich bin keine Frau. Ich bin ein Neutrum.
Ich bin ein Kind, ein Page und ein kühner Entschluß,
ich bin ein lachender Strahl einer Scharlachsonne…
Ich bin ein Netz für alle gierigen Fische,
ich bin eine Schale für die Ehre aller Frauen,
ich bin ein Schritt auf Zufall und Verderben,
ich bin ein Sprung in die Freiheit und ins Selbst…
Ich bin des Blutes Flüstern im Ohr des Mannes,
ich bin ein Fieber der Seele, Sehnsucht und Verweigern des Fleisches,
ich bin ein Eingangsschild zu neuen Paradiesen.
Ich bin eine Flamme, suchend und furchtlos,
ich bin ein Wasser, tief aber dreist bis an die Knie,
ich bin Feuer und Wasser ehrlich vereint in freiem Entschluß…

Edith Södergran



Die Sehnsucht der Farben ist die Sehnsucht des Blutes.
Wenn du dürstest nach Schönheit,
schließ die Augen
und sieh in dein eigenes Herz.

Edith Södergran
Wenn die Nacht kommt,
stehe ich auf der Treppe, lauschend,
die Sterne schwärmen im Garten
und ich stehe im Dunkel.
Hör, ein Stern fiel mit einem Klang!
Geh nicht ins Gras mit nackten Füßen;
mein Garten liegt voller Scherben.

Edith Södergran

Zu Fuß
mußte ich die Sonnensysteme durchqueren,
ehe ich den ersten Faden meines roten Kleides fand.
Schon ahne ich mich selbst.
Irgendwo im Weltraum hängt mein Herz,
Funken strömen von ihm aus, erschüttern die Luft,
hin zu anderen maßlosen Herzen.


Edith Södergran